Jolanda Rodio: Kulturmühle-Gründerin 80 Jahre alt von Lokal Zeitung BURGDORF/REGION Dienstag, 1. März 1994 Heute wird die bekannte Musikerin, Theaterpädagogin und Gründerin der Kulturmühle Lützelflüh, Jolanda Rodio, 80 Jahre alt. Zur Feier Ihre 80 Geburtstages fanden am Sonntag zahlreiche, besonderes auch ausländische Gäste den weg nach Lützelflüh in die Kulturmühle, um der Jubilarin zu gratulieren. In ihren lange und abwechslungsreichen leben hat Jolanda Rodio die unterschiedlichsten Menschen aus vielen Kulturkreisen kennengelernt. Die etwa 200 anwesenden Gäste stellten daher nur ein geringen teil ihres großen Bekanntenkreises dar. Doch auch sie ließen die zahlreichen Interessen gebiete erahnen, mit denen sich die Gründerin der Kulturmühle Lützelflüh jemals beschäftigt hat. Die Anwesenheit der vielen ausländischen Gäste wies darauf hin, dass der "Konzertsängerin, Theaterpädagogin und Bewusstmacherin" die größte Anerkennung für ihr schaffen von allem im Ausland entgegengebracht wird. Besonders aus Dänemark, wo Jolanda Rodio über 30 Jahre lebte, und aus Deutschland, wo sie auch heute noch Kurse gibt, waren Freunde und ehemalige Schüler angereist, um der Jubilarin zu gratulieren. Aber auch Vertreter des Gemeinderates von Lützelflüh überbrachten ihr die besten Wunsche. Für die Sache gekämpft Zum neuen, eher konventionellen Kulturbetrieb in der Mühle hat Jolanda Rodio keine Beziehung mehr, wie sie selbst zugibt. Andere Leute seien jetzt für das Programm zuständig. Das wichtigste sei jedoch, dass die Kultur wieder ihren festen Platz in der Mühle gefunden habe, meint die Gründerin der "Schule Totales Theater". Darüber sei sie sehr glücklich, und dafür habe sie auch gekämpft in ihren harten Verhandlungen mit dem Verein und dem Stiftungsrat. Es sei ihr dabei aber immer nur um die Sache gegangen, nämlich um die Rettung der Mühle. Fritz von Gunten, der Präsident des Vereins Kulturmühle, betonte, wie stark er beeindruckt von der offenen Streitkultur Jolanda Rodios gewesen sei. Es sei immer ein Bestreben von ihr gewesen, Grenzen abzubauen und das Verständnis für andere Kulturen zu fördern. Damit habe sie auch versucht, gegen den Rassismus anzukämpfen, erzählt die Jubilarin. Momentan ist sie gerade mit der Suche nach einer neuen Wohnung beschäftigt. Sobald sie etwas geeignetes gefunden hat, will die vitale 80järige in ihrem schaffen fortfahren. Eine Büste zu ehren der Künstlerin
Die Feier wurde von zahlreichen musikalischen und anderen künstlerischen Darbietungen umrahmt und gestaltet.
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